Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Jetzt jedoch, in den Hiob-Versen, entsteht der Eindruck: Das literarische Ich, der rebellische Hiob bzw. der arme (von Gerichtsprozessen und Pressefehden zermürbte) Autor May, bietet – allen Ernstes – Gott die Stirn und ›ringt‹ mit ihm, in einem Kampf zwischen ebenbürtigen Partnern bzw. Kontrahenten!
Und eben das ist der Punkt der mich irritiert. Weil es so vom späten May nicht zu erwarten war (ist ja auch absurd). Ich vermute, daß eben nur "der Eindruck entsteht", aber eigentlich etwas anderes gemeint ist. Was, hat sich mir noch nicht erschlossen.
("Stoffgeschichte" ... hm ... die Dinge ändern sich nicht, ob man nun vor zwei- oder dreitausend Jahren oder heute entsprechende Bilder und Gleichnisse für sie gefunden hat ... ich verstehe lieber die Bibel direkt, so wie es da steht, als mich mit zwei- bis dreitausend Jahren theoretischer theologischer Betrachtungen zu befassen ...)
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:
Wie ist Mays Text wohl zu deuten?
Bis zu den Schlußworten habe ich keine Schwierigkeiten damit. Es ist nur der merkwürdige Schluß, der mich irritiert. Ich kann mir nicht vorstellen, daß May es so gemeint hat, wie es den Eindruck erweckt.